Strompreiserhöhungen zum 1.Januar
2013
In der letzten Woche sind nun die neuen Strompreise bekannt
gegeben worden. Unser Stromanbieter enviaM teilte mit, dass mit Einleitung der
Energiewende der Ausbau der Stromnetze mit erhöhten Kosten verbunden ist und
somit diese jetzt an die Kunden weitergegeben werden.
So gilt ab dem 01.01.2013 ein aktueller Strompreis im
Haustarif von 29,63 Ct pro Kilowattstunde.
Parallel wird in diesem Zusammenhang den Kunden ein neuer Tarif
angeboten. Dieser heißt enviaM Strom 24max und sichert eine Preisstabilität bis
zum 31.12.2014 zu. Hierfür gilt der Tarif von 30,23 Ct . Dieser Festtarif bis
Ende 2014 kann aber auch nur zugesichert werden, wenn die jetzigen Bedingungen
weiterhin gelten und keine weiteren Erhöhungen der EEG-Umlage erfolgen.
Für den Stromkunden heißt das, eine weitere Erhöhung der
Strompreise in den nächsten Monaten werden mit Sicherheit erfolgen. Im
Bundesumweltministerium hat man diese Preiserhöhungen bereits vor Monaten
erkannt, die tatsächlichen Kostenbelastungen für den Stromkunden jedoch nicht benannt.
In der Praxis heißt das, dass für den privaten Verbraucher
zusätzliche Kostensteigerungen von 50,00 bis 150,00 € pro Jahr bei einem
typischen Haushaltsverbrauch entstehen.
Durch diese erheblichen Kostensteigerungen werden die
Stromkunden sich versuchen umzuorientieren. Es werden erhebliche Wechsel des
Versorgers erfolgen.
Darüber hinaus werden alle Formen der alternativen
Energieerzeugung bzw. Einsparung lukrativ für den privaten bzw. häuslichen
Bereich.
Photovoltaikanlagen werden zum Selbstverbrauch verstärkt zum
Einsatz kommen. Schon jetzt ist es wesentlich interessanter den Strom selbst zu
erzeugen und im eigenen Haus zu verbrauchen.
Kleinwindkraftanlagen auf dem eigenen Grundstück sind
derzeit noch nicht verbreitet, werden aber im zunehmenden Maße an Bedeutung
gewinnen. Sie werden einen erheblichen Teil der Eigenerzeugung übernehmen.
Blockheizkraftwerke stellen einen weiteren wichtigen
Baustein zur autarken Versorgung im häuslichen Bereich dar. Sie können die
erforderliche Wärme für ein Haus liefern und darüber hinaus den elektrischen
Bedarf, der nicht mit den genannten Anlagen abgedeckt werden kann, ausgleichen.
Batterieanlagen zur Speicherung der erzeugten Eigenenergie
sind der letzte Punkt in dieser Betrachtung. Diese sind erst in den letzten 2
Jahren aktuell geworden, werden aber in Ihrer Entwicklung vorangetrieben. Zur
Zeit sie noch sehr kostenintensiv, mit Beginn einer Massenproduktion könnte
sich dieser Kostenfaktor jedoch relativieren.
Alle diese Komponenten können vom Stromkunden schrittweise
eingesetzt werden, d.h. sie können je nach Bedarf installiert werden und es ist
nicht notwendig , sie in einem Zuge zu investieren. Als letzte Sicherheit kann
er immer auf das öffentliche Stromnetz zurück greifen.
Für den Energieversorger bzw. Netzbetreiber kommt es hierbei
zu einer gefährlichen Entwicklung. Durch ständige Preisanpassung der
Energiekosten wird der Stromabsatz bei den Kunden gerade im privaten Bereich
sinken. Die Kosten für das Betreiben des Netzes werden jedoch nicht weniger,
sodass es zu wiederum zu Preisanpassungen für die Durchleitung der Energie
kommen wird. Diese Tendenz ist bei der öffentlichen Wasserversorgung in den
letzten Jahren in Deutschland zu erkennen, d.h. es werden die Preise erhöht,
die Kunden sparen Wasser, die Wasserwirtschaftsbetriebe arbeiten defizitär und
erhöhen deshalb die Wasserpreise. Auch im Energieversorgungsbereich ist diese
Entwicklung zu befürchten.
Wenn alle Punkte genau betrachtet werden, kommt man zu dem
Schluß, dass es unbedingt erforderlich ist, die Energieversorgung neu zu
ordnen. Diese Aufgabe stellt aus meiner Sicht die größte Herausforderung der
nächsten Jahre dar. Über weitere Entwicklungen werden wir in den nächsten
Wochen informieren.